Hannover. So viel Fantasie muss erst mal einer haben: Als Joachim Knust vor Jahren nach Räumen suchte, in denen er eine Tanzschule nur für Tango Argentino eröffnen könnte, stieß er auf den damals gerade entstehenden Ökologischen Gewerbehof in Linden. Dort stand er zunächst sozusagen vor dem Nichts: Ein kleiner Raum, der so genannte Sozialtrakt der ehemaligen Bettfedernfabrik, hinter mit Brettern vernagelten Fenstern, Berge von Müll und Reste von Lagerfeuern, die Obdachlose dort hinterlassen hatten. Der gebürtige Berliner ließ sich nicht schrecken. Langsam aber stetig, wie es seine Art ist, baute er die Räume in der ehemaligen Bettfedernfabrik aus und begann, seinen Traum von der Tango-Tanzschule Wirklichkeit werden zu lassen. Zehn Jahre ist das jetzt her: Am 29. März feiert das Tango Milieu den runden Geburtstag mit einem Doppelkonzert und großem Tango-Ball.
Mit Geduld, Fleiß und viel Liebe für’s Detail hat sich Joachim Knust im Laufe der Jahre einen guten Ruf in der bundesweiten Tango-Szene erarbeitet: Versierte Tänzer schätzen die heute atmosphärischen Räumlichkeiten mit Bar, Bühne und dem 180 Quadratmeter großen Spiegelsaal mit Eichenparkett und kommen dafür auch schon mal aus Bielefeld, Bremen und Berlin, Leipzig, Frankfurt oder Dresden angereist. In Hannover lebende Argentinier gehen zum Tanzen in Knusts Tango Milieu ein und aus. International bekannte Tango-Stars wie Gustavo Naveira oder das Tanzpaar Los Firpos haben in Knusts Studio schon Workshops gegeben.
Mit insgesamt zehn verschiedenen Kursniveaus, regelmäßigen Wochenend-Workshops und Übungsabenden ist das Tango Milieu heute nicht nur die älteste, sondern auch die erfolgreichste Tango-Tanzschule Hannovers und bietet mit Abstand das umfangreichste Programm für seine Schüler und Gäste. Übrigens fühlen sich auch Nicht-Tänzer wohl in dem Ambiente: Viele treffen sich in der Bar zum Schnacken und Schauen, und die gesamten Räumlichkeiten einschließlich ausgebautem Innenhof werden gern zum Feiern und Tagen genutzt. Jeden Sonntagabend bietet Knust zudem die Möglichkeit, bei der Verführung zum Tango erste Eindrücke von diesem sinnlichen Tanz aus dem Süden Amerikas zu sammeln.
Gründe, am 29. März 2003 ausgiebig zu feiern, gibt es also genug. Deshalb lädt das Tango Milieu auch gleich zu einem Doppelkonzert ein: Das Berliner Ensemble Nuevo Quinteto Angel und das Dresdner Duo Tango Amoratado spielen ab 20 Uhr zunächst zum Konzert und später zum Tanz auf. Auf dem Programm stehen moderne Kompositionen von Piazzolla ebenso wie traditionelle Tango-Klassiker aus den 30er und 40er Jahren. Zwischen Hörgenuss und Ballabend haben Gäste zudem die Möglichkeit, bei einer Schnupperstunde erste Tango-Schritte auszuprobieren. Der Eintritt zum Konzert kostet 10 Euro, zum Tanzabend ebenfalls, das Ticket für beides zusammen kostet 15 Euro.
Weitere Informationen und Anmeldung im Tango Milieu unter